Märchensammler

Ludwig Bechstein

Ludwig Bechstein wurde am 24. November 1801 in Weimar geboren und starb am 14. Mai 1860 in Meiningen. Als bedeutender deutscher Schriftsteller, Bibliothekar und Märchensammler prägte er die Märchenliteratur des 19. Jahrhunderts. Bechstein wurde als unehelicher Sohn von Johanna Carolina Bechstein und dem französischen Emigranten Fontenay-le-Comte geboren. Im Jahr 1810 wurde er von seinem Onkel Johann Bechstein adoptiert, der eine wichtige Rolle in seiner Erziehung und Ausbildung spielte.

Frühe Jahre und Ausbildung

Bechstein wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf und zeigte schon früh eine Leidenschaft für Literatur. Er besuchte das Lyzeum in Meiningen und absolvierte zwischen 1818 und 1822 eine Lehre zum Apotheker in Arnstadt. Doch sein Interesse galt zunehmend der Literatur und der Volkskunde. Schon 1823 veröffentlichte er unter dem Pseudonym „C. Bechstein“ seine ersten Märchensammlungen, die als „Thüringische Volksmärchen“ bekannt wurden.

Durchbruch als Märchensammler und Schriftsteller

Bechstein setzte seine Studien fort und konnte mit Unterstützung von Herzog Bernhard II. von Sachsen-Meiningen 1829 ein Studium in Leipzig beginnen. Dies ermöglichte es ihm, sich intensiver mit Literatur und Geschichte zu beschäftigen. Im Jahr 1831 wurde Bechstein Kabinettsbibliothekar des Herzogs und 1833 Direktor der herzoglichen öffentlichen Bibliothek in Meiningen, wo er einen bedeutenden Einfluss auf die Literatur- und Kulturarbeit der Region ausübte.

Bechstein wurde vor allem durch seine Märchensammlungen bekannt. 1845 veröffentlichte er sein bekanntestes Werk, das „Deutsche Märchenbuch“, das eine umfangreiche Sammlung von deutschen Volksmärchen enthält. In seiner Sammlung finden sich viele bekannte Erzählungen wie „Dornröschen“, „Rotkäppchen“ und „Der Wettlauf zwischen Hasen und Igel“, die auch in den Sammlungen der Brüder Grimm zu finden sind. Bechstein wollte mit seinen Werken die deutsche Märchenwelt bewahren und die alten Erzählungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.

Vermächtnis und Einfluss

Ludwig Bechstein gilt als einer der wichtigsten Märchensammler und -bewahrer des 19. Jahrhunderts. Durch seine sorgfältige Sammlung und Bearbeitung von Volksmärchen trug er maßgeblich dazu bei, dass viele der traditionellen Erzählungen bis heute bekannt sind. Bechstein war nicht nur als Märchensammler, sondern auch als Historiker und Literaturwissenschaftler von Bedeutung. Seine Werke sind ein wertvoller Teil der deutschen Literaturgeschichte und haben das Verständnis von Volksmärchen nachhaltig geprägt.

Bechstein starb 1860 im Alter von 58 Jahren. Sein Werk lebt weiter und bleibt eine wichtige Grundlage für das Studium und die Erzähltradition deutscher Volksmärchen.

Zusammenfassung der wichtigsten Fakten:

  • Geboren: 24. November 1801 in Weimar, Deutschland
  • Gestorben: 14. Mai 1860 in Meiningen, Deutschland
  • Beruf: Schriftsteller, Bibliothekar, Märchensammler
  • Berühmtes Werk: „Deutsches Märchenbuch“ (1845)
  • Einfluss: Wichtiger Beitrag zur Sammlung und Bewahrung deutscher Volksmärchen
  • Vermächtnis: Bechstein trug maßgeblich zur Erhaltung und Verbreitung der deutschen Märchentradition bei.

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