Charles Perrault wurde am 12. Januar 1628 in Paris geboren und starb am 16. Mai 1703. Er war ein französischer Schriftsteller und gilt als einer der bekanntesten Märchenerzähler der westlichen Literatur. Perrault war der erste, der die Märchen, die wir heute als klassische Kindergeschichten kennen, in schriftlicher Form niederlegte und damit die Grundlage für die moderne Märchenliteratur schuf.

1. Frühe Jahre und Karriere

Charles Perrault wuchs in eine wohlhabende Familie auf und hatte Zugang zu einer guten Ausbildung. Er studierte zunächst Rechtswissenschaften und trat in die Dienste des französischen Königs Ludwig XIV. ein, wo er eine Karriere als Beamter verfolgte. Dennoch war Perrault auch von Literatur und Poesie fasziniert und schrieb Gedichte und Texte, die bei den Literaten seiner Zeit Anklang fanden.

2. Durchbruch als Märchenerzähler

Erst im späten Alter von 60 Jahren widmete sich Perrault intensiver dem Schreiben von Märchen. 1697 veröffentlichte er unter dem Titel „Histoires ou contes du temps passé“ (Geschichten oder Märchen aus vergangenen Zeiten), auch bekannt als „Contes de ma Mère l’Oye“ (Märchen meiner Mutter Gans), eine Sammlung von Märchen, die schnell berühmt wurden. Zu diesen Märchen gehören heute weltberühmte Geschichten wie „Aschenputtel“, „Der gestiefelte Kater“, „Schneewittchen“ und „Dornröschen“.

Perrault war ein Meister der Erzählkunst und schuf Märchen, die nicht nur unterhielten, sondern auch eine moralische Lehre vermittelten. In vielen seiner Geschichten ging es um die Tugenden von Tugend, Bescheidenheit und der Bedeutung von Schönheit und Mut.

3. Wissenswertes zu Charles Perrault

Perrault veränderte die Art und Weise, wie Märchen erzählt wurden. Vor ihm waren Märchen hauptsächlich mündlich überliefert worden. Durch die schriftliche Fixierung der Geschichten brachte er sie einem breiteren Publikum zugänglich und gab den Geschichten eine gewisse „offizielle“ Form. Seine Werke wurden nicht nur in Frankreich, sondern auch in anderen Ländern der Welt bekannt und beeinflussten die Entwicklung der Märchenliteratur maßgeblich.

Obwohl er oft als der erste „Märchenschreiber“ angesehen wird, der Geschichten wie „Rotkäppchen“ und „Die feine und die grobe Prinzessin“ aufschrieb, ist es wichtig zu betonen, dass viele dieser Geschichten, wie bei den Brüdern Grimm, bereits mündlich überliefert wurden, bevor sie schriftlich fixiert wurden.

Perrault war Mitglied der Académie Française, einer der angesehensten literarischen Institutionen Frankreichs, und seine Märchen beeinflussten Generationen von Schriftstellern und Erzählern.

4. Der Einfluss von Perrault auf die Märchenliteratur

Perrault wird oft als der Ursprung der modernen Märchenliteratur bezeichnet. Seine Werke halfen, den Weg für die späteren Sammlungen von Märchen zu ebnen, darunter auch die berühmten Sammlungen der Brüder Grimm und Hans Christian Andersen. Viele seiner Märchen wurden mehrfach adaptiert, und sie leben bis heute in verschiedenen Formen, sei es in Filmen, Theaterstücken oder als Erzählungen, weiter.

Sein Beitrag zur westlichen Märchentradition ist also unbestreitbar und seine Werke gehören zu den bekanntesten und meistgelesenen Märchen der Welt.