Wissenslexikon
Sankt Martin und das Laternenfest
Das Laternenfest gehört neben Fasching und Weihnachten wohl zu den beliebtesten Kinderfesten und läutet gerade in Kitas die dunkle Jahreszeit ein. Das St. Martinsfest findet alljährlich am 11. November statt. Man feiert den Namenstag des heiligen Martin. Doch wer war dieser Mann eigentlich?
Martin von Tours
Martin von Tours wurde im Jahr 316 n. Christus als Sohn eines römischen Militärtribuns (hoher Offizier der römischen Armee) in Pannonia (heutige Ungarn) geboren. Martin galt als ein sehr hilfsbereiter und selbstloser Mann. Er musste gegen sein Willen, wie sein Vater, eine Militärlaufbahn einschlagen. Mit 15 Jahren wurde er als Leibwache des Kaisers Konstantin II. nach Mailand eingezogen. Er verschrieb sich immer mehr dem Glauben, da er nicht töten und in den Krieg ziehen wollte. Ein Ereignis veränderte und bestimmte sehr stark sein Leben.
An einem kalten Wintertag im Jahre 334 ritt er an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei. Er teile seinen Mantel mit seinem Schwert in zwei Hälften und gab dem Bettler eine Hälfte, damit dieser nicht erfriert. In der Nacht erschien im der Bedürftige im Traum und gab sich als Jesus Christus zu erkennen. Nach diesem Erlebnis lies er sich im Alter von 18 Jahren taufen. Er versuchte des Öfteren das römischen Heer zu verlassen, doch dies wurde ihm immer wieder verwehrt. Nach einer 25 jährigen Dienstzeit wurde er erst mit 40 Jahren aus dem Militärdienst endgültig entlassen.
Der Bischof und die Martinsgans
Martin lebte nach seiner Amtszeit als asketischer Mönch. Da er aber auf Grund seiner hilfsbereiten Art ein sehr beliebter Mann bei der Bevölkerung war, baten Sie Ihn Bischof der Stadt Tours zu werden. Doch Martin war auch ein sehr bescheidener Mann und fühlte sich dieses Amtes nicht würdig. Er wollte sich in einem Gänsestall vor der Bevölkerung verstecken, doch die Gänse schnatterten so laut, dass sie ihn verrieten. So wurde er im Jahre 372 zum Bischof von Tours ernannt. Die verräterischen Gänse lies er allerdings zur Strafe braten. Der Name „Martinsgans“ kommt von dieser Geschichte.
Er verstarb am 11. November 397 im Alter von 81 Jahren in Tours. Und so wurde dieses Datum der Namenstag des heiligen Martin (Martinstag). In vielen Gebieten wird mit Lichterumzügen an Ihn und seine gute Tat gedacht. Die Tradition der Lichter- und Laternenumzüge stammt daher, dass sein Leichnam in einer Lichterprozession mit einem Boot nach Tours überführt wurde. In vielen Gebieten Deutschlands singen die Kinder Lieder zu Ehren des heiligen St. Martin.